Den demographischen Wandel gestalten: Alter und Leistungsfähigkeit
Warum ist das Thema wichtig?
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass ältere Arbeitnehmer*innen nicht generell durch einen natürlichen Abbauprozess weniger leistungsfähig, innovativ, kreativ und belastbar werden. Das sogenannte Defizitmodell des Alters muss einem Kompetenzmodell weichen, welches beschreibt, in welchen Leistungsbereichen Ältere gleichbleiben, schwächer oder sogar stärker werden. Häufig sind die Unterschiede in den Arbeitsleistungen zwischen den Mitgliedern einer Altersgruppe weitaus größer als die zwischen den verschiedenen Altersgruppen.
Das Altern wird im Sinne einer zurückgehenden Arbeitsbewältigungsfähigkeit nur dann für Unternehmen und Mitarbeiter*innen zum Problem, wenn die Intensität und Einseitigkeit der Belastungen dazu führen, dass die individuellen physischen und psychischen Ressourcen sich erschöpfen und die Gesundheit leidet.
Aus Sicht der Wissenschaft stellt sich hier die Aufgabe, Arbeitsbedingungen an die Altersstrukturen im Unternehmen anzupassen, d.h. sie bewältigbar zu machen und zugleich die individuellen Ressourcen der Mitarbeiter*innen zu stärken und zu fördern. Dabei ist jede Bewertung von Arbeitssituationen und Bedingungen abhängig von den gewählten Standards der Bewertung. Die aus Sicht der Arbeitswissenschaften angeboten Gestaltungsgrundsätze für gute Arbeitsbedingungen können uns hier einen wesentlichen Maßstab bieten.
Für wen ist das Thema interessant?
Zielgruppe sind Inhaber*innen, Geschäftsführer/*innen und Verantwortliche im Unternehmen, die sich mit dem Arbeits- und Gesundheitsschutz und/oder der Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden befassen.
Für Technikentwickler*innen bedeutet es eine Zusatzqualifizierung und eine Verbesserung des Requirements Engineering, ihre Systeme unter Berücksichtigung der Anforderungen älter werdender Belegschaften entwickeln zu können.