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Herbst 2025


Liebe Leserinnen und Leser!

Der Wandel in unserer Welt - im Großen wie im Kleinen - hat seit Jahren immer mehr Fahrt aufgenommen. Die Sozialwissenschaft bedient sich hier gerne des Begriffs der Transition, der sowohl einzelne Prozesse als auch das große Ganze bezeichnen kann. Der Begriff bezieht sich u.a. auf den Klimawandel, die Veränderungen tradierter Formen der Wissensproduktion durch Künstliche Intelligenz oder auch die politische Landschaft. Erstaunen ruft insbesondere bei der politischen Transition die nicht für möglich gehaltene rückwärtsgewandte Ideologie hervor, die gegenwärtig weltweit dem Autoritären Türen und Tore öffnet. 

Aber auch die Rolle der Wissenschaft selbst steht in diesem Zusammenhang immer wieder auf dem Prüfstand. Hierbei ist neben einer Orientierungsfunktion für die Gesellschaft auch ein gutes Stück Selbstbewusstsein der Wissenschaft gefragt. Dies kann z.B. die Soziologie, als eine seit dem 19. Jahrhundert in der Analyse von gesellschaftlichen Veränderungen erfahrene Wissenschaft, durchaus aufweisen. (Mehr dazu im Beitrag weiter unten)
 
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Ihr ILAG-Team.

Herzliche Grüße
Michael Bau

Einleitung

Aktuelles - Wissenslounge

GfA-Herbstkonferenz 2025 in Heilbronn

Und noch eine Tagung: Die Herbstkonferenz der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, ausgerichtet von der Hochschule Heilbronn, stand in diesem Jahr unter dem Motto: „Zukunft Gestalten: Arbeitswelt 2030“. Dominierendes Technik-Thema war die Künstliche Intelligenz, beleuchtet aus verschiedenen Perspektiven: In den Keynotes befasste sich Dr. Frauke Goll vom appliedAI Institute for Europe mit systematischem KI-Kompetenzaufbau, während Prälat Ralf Albrecht von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg in seinem ethischen Ansatz wählte und Transparenz, Feedback und Authentizität als Voraussetzungen für den Aufbau von Vertrauen in KI identifizierte. Sinn und Sozialkompetenz bleiben auch und gerade beim KI-Einsatz unverzichtbar und es fiel Prälat Albrecht – für ILAG-Teilnehmerin Dr. Andrea Altepost durchaus verblüffend – auch nicht schwer, die 10 Gebote des Christentums zum KI-Kodex zu modernisieren. In den Themenblöcken Nachhaltigkeit und Erleichterung, Mensch-Maschine-Interaktion, Fachkräftemangel und Zukunft der Arbeit, Handel, Logistik und Demografischer Wandel sowie KI in der Arbeitswelt wurde ein breites Spektrum arbeitswissenschaftlicher Zukunftsthemen behandelt.…

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Soziologiekongress 2025 und Duisburg als Ort von Transitionen

Beim Soziologie-Kongress ging es auch darum, „ … Spuren von vergangenen und gegenwärtigen Transitionen in der Stadt zu erkunden und soziologisch zu reflektieren. Duisburg, das ist der „Tatort“-Kommissar Schimanski, ‚Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel‘ im Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010, die Katastrophe der Love-Parade im selben Jahr, die anhaltende Migration, der größte Binnenhafen Europas, Duisburg als Endstation der Güterzüge aus China auf der ‚neuen Seidenstraße‘, aber auch der Wandel von Stadtteilen wie Marxloh von Ausgehmeilen zu Problemvierteln zu Wirtschaftszentren.“ (Themenpapier DGS-Kongress 2025, S.6)

Ende September stand die Universität Duisburg-Essen ganz im Zeichen des 42. Kongresses der DGS zum Thema Transitionen. Über 2000 Soziologinnen und Soziologen kamen zusammen, um in einer 5-tägigen Veranstaltung die komplexen Veränderungen durch Transitionen zu diskutieren. In 6 Plenumsveranstaltungen, 62 Sektionsveranstaltungen und über 100 Ad-hoc-Gruppen sowie einer Reihe von Sonderveranstaltungen wurden konkrete Phänomene von Transitionen beleuchtet aber, auch der Frage nachgegangen, wie die Soziologie das Thema begrifflich und methodisch bearbeiten kann. 

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Arbeit & Innovation

Beitrag zu ERTRAG

Im Projekt ERTRAG läuft die Ist-Analyse im „Feld“ auf Hochtouren. Von Führungskräften aus Medizintechnik und Klinik hat das ILAG-Team bereits viel darüber gelernt, wie Entwicklung und Vertrieb von Medizintechnik-Produkten konkret umgesetzt werden, wie im Klinikalltag die Anwendung und Schulung der Produkte funktioniert und wie das alles in die jeweiligen organisationalen Strukturen eingebettet ist. Ein erster partizipativer Workshop mit Mitarbeitenden von Stryker und UKHD, betitelt „Partizipatives Brainstorming“, lieferte erste Anhaltspunkte zur Bandbreite der Anwendungsideen der künftigen Nutzenden. Hiermit wurde gewissermaßen ein Möglichkeitsraum geschaffen, in den die Mitarbeitenden aus Forschung und Entwicklung sowie Sales bei Stryker sowie Vertreter:innen der Ärzt:innen und Operationstechnischen Assistent:innen des Universitätsklinikums Heidelberg – ihre jeweiligen professionellen Perspektiven einbrachten. So wurden etwa räumliche Aspekte bei der Anwendung des Hüftnagelsystems im OP im Zusammenspiel der Ärztin/des Arztes mit Patient:in, Gerätschaften und direkter versus durch Röntgenbilder vermittelter Perspektive erläutert, die durch die XR-Technologie möglicherweise…

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ILAG zu Besuch in der Schweiz

Im August besuchten Dr. Michael Bau, Dr. Adjan Hansen-Ampah und Dr. Andrea Altepost Kolleginnen und Kollegen in der Schweiz. Zu einem Austausch über Forschungsprojekte und Interessen trafen sie sich mit Prof. Dr. Sibylle Olbert-Bock und ihrem Team vom Institut Personalmanagement & Organisation (PMO) an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten. Gemeinsame Interessen, z. B. partizipative Methoden in der Transformation von Unternehmen, wurden ebenso vertieft wie komplementäre Kompetenzen entdeckt. Wir freuen uns auf künftige gemeinsame Aktivitäten! Und schließlich ist auch die Stadt Olten, im Schweizer Jura an der Aare gelegen, immer wieder einen Besuch wert, wie die Fotos zeigen.

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